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Der goldene Baslerstab, Details von altbasel.ch
Nach dem Beitritt zum Bund der Eidgenossen im Jahr 1501 beteiligte sich Basel am eidgenössischen Engagement in Oberitalien. Ursprünglich auf Seiten des französischen Königs stehend, wechselten die Eidgenossen 1510 die Fronten und fochten danach, mit den Baslern in ihren Reihen, für den Papst und den Deutschen Kaiser. Sie drangen im Jahr 1512 bis Pavia vor und sicherten Papst und Kaiser die Macht über die Lombardei.
Die eidgenössischen Orte erhielten für ihre wertvolle Hilfe von Papst Julius II. ehrenvolle Ergänzungen ihrer Fahnen. Den Basler verlieh er das Recht anstelle des schwarzen Baselstabs einen aus Gold im Banner zu führen und er fügte der Fahne den sogenannten „englischen Gruss“ bei, den fortan auch andere Orte der Eidgenossenschaft auf ihren Fahnen trugen. Es handelte sich dabei um die Darstellung eines Engels der Maria segnet.

Diese textile Darstellung wurde als kleines Quadrat in die rechten oberen Ecke (Stangenseite) der Fahne genäht. Zum Zeitpunkt der Verleihung dieses Privilegs sollen sich die Basler noch im Felde befunden haben. Ihre Hauptleute liessen sogleich in Mailand aus elf Ellen weissem Damast eine neue Fahne fertigen. Versehen mit einem goldenen Baselstab und an eine vergoldete Fahnenstange geheftet, bekam das neue Banner den genannten englischen Gruss aufgestickt.

Den Basler Truppen wurde feierlich durch Kardinal Schiner das neue Banner überreicht, welches sie mit Trommeln und Pfeifen ins Kantonnement trugen, um es neben dem alten Feldzeichen aufzuhängen. Nun hatten die Basler das Recht einen goldenen Baselstab zu führen, von dem sie aber eher mässigen Gebrauch machten. Das Goldwappen erschien an einigen Plätzen, so etwa in der Leonhardskirche (Hauskirche der Basler Garde). Dort wurde im Chor, wohl als Teil eines Zyklus zur Verkündigung Mariens, im Masswerk des Ostfensters durch Anton Glaser 1519 ein von Putten gehaltener goldener Baselstab als Glasgemälde verewigt. Man kann ihn dort noch heute sehen.
Der goldene Baselstab, das Zeichen päpstlicher Gunst und die Fahne mit dem englischen Gruss, Juliusbanner genannt, wurden von Basel stolz in Ehren gehalten. Es war auch eine Anerkennung der Leistungen als junger eidgenössischer Stand. Mit der Reformation 1529 trennten sich die Basler vom Papst und der katholischen Kirche. Damit verschwand auch der englische Gruss von der Fahne, und der Baslerstab wurde definitiv wieder schwarz. Der Verbleib der Juliusbanner ist nicht bekannt. Der „englischen Gruss“ befindet sich im Historischen Museum Basel und diente als Vorlage für den englischen Gruss auf dem Juliusbanner der Basler Garde.