Baselard Schwert


Das gut ausbalancierte Schwert ist eine exzellente Handarbeit. Gesamtlänge : 74 cm Klingenlänge : 60 cm Griff : 12 cm Klingen Härte : 45 – 50 HRC.
Das Baselar Schwert ist ein schnörkelloses Kampfschwert, welches eng am Körper getragen werden konnte und von der Länge her hervorragend im Nahkampf auf engem Raum eingesetzt wurde. Vier Blutrillen sorgen für einen schnellen Blutverlust beim Gegner. Weiter konnten das Seitenmesser und die dicke Seitenahle in Rüstungslücken erhebliche Wirkung erzielen. Bodenfunde der Seitenmesser auf dem Schlachtfeld von St. Jakob, Basel.
In den Rechnungsbüchern des bekannten Handelsmannes aus Prato bei Florenz, Francesco Datini, entdeckte der englische Waffenhistoriker Claude Blair im Band von 1375 eine Reihe von Ausgabenposten, in denen von unterschiedlichen Messern und Griffwaffen die Rede ist, die ein gewisser «Gilichino Buonpaese» und andere über Datini bezogen hatten und deren Bezahlung noch ausstand, z.B. «Et debitio dare a di xxiij di luglio 1375 prese il detto per vj basolardi grandi di basola della ragione di fiorini vj dozina, lire iij soldi xij». Aus Basel stammten u.a. auch zwei Dutzend «basolardi mezani con choltellino» drei «daghe di basola pichole per soldi iij pezo», «chanivetti picholi di basola», zwei «spade di basola», zwölf «choltelli di basola mezani» usw., die 1375 als Handelsware den Weg nach Italien gefunden hatten.
Unser besonderes Interesse gilt in diesem Zusammenhang den «Basolardi», deren Bezeichnung offensichtlich auf den Produktionsort Basel Bezug nimmt. Auch 1875 verknüpften die Autoren des Mittelniederdeutschen Wörterbuches die deutsche Bezeichnung «Beseler» für «Baselard» mit «Basler» und brachten in der Forschung erstmals die bekannte Stadt am Rhein mit dieser Waffe in Verbindung. Wie Abbildungen und Texte belegen, verbreitete sich dieser Griffwaffentyp, der in unterschiedlichen Grössen, als Dolch, Kurzschwert oder Schwert, hergestellt wurde, seit dem Ende des 13. Jahrhunderts südlich und nördlich der Alpen. Älteste Bildzeugnisse stammen aus Italien, z.B. ein Fresko um 1288/92 aus dem Palazzo Comunale in San Gimignano; als «Badelaire» erscheint der «Baselard» in einem französischen Dokument von Douai um 1300. Die Inventare, welche über den persönlichen Besitz König Eduards III. von England Auskunft geben, liefern in der Zeitspanne von 1345/1349 die bisher früheste Erwähnung eines «Baselards» im angelsächsischen Raum. Vielen Bild- und Textquellen ist zu entnehmen, dass vor allem die kleine, dolchartige Version des «Baselards» sich bei jedermann und nicht nur in ritterlichen Kreisen grosser Beliebtheit erfreute. In England gab es das geflügelte Wort: «There is no man worth a leek … but he bears a baselard». («Ein Mann ist keinen Pfifferling wert … es sei denn er trägt einen Baselard»). Obschon sich der Baselard als Bodenfund in der Nordwest- und Westschweiz in repräsentativen Mengen nachweisen lässt, fanden sich in den schriftlichen Quellen der gleichen Regionen für das 14./15. Jahrhundert bisher keine Belege für den Begriff «Baselard». Bildliche Zeugnisse für die Verwendung des Baselards in der Schweiz sind nicht allzu häufig, lassen sich aber dennoch beibringen, z.B. eine Kriegsdarstellung auf einem Wandbild im Haus «zum langen Keller» in Zürich, 1. Viertel 14. Jh. In den USA und Kanada ist die Waffe jedoch wesentlich bekannter.

